Die Protagonisten:


REINHARD  ULBRICHT
1927 in Dresden geboren, Besuch des Gymnasiums Dreikönigschule, Schüler am Dresdner Musikkonservatorium beim damaligen Konzertmeister der Dresdner Kapelle, Willibald Roth. Erlebte den Krieg in Dresden, kam als 15-jähriger zur sogenannten Heimatflak. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft kehrte er im August 1945 in das völlig zerstörte Dresden zurück. Studium der Musik in Dresden, begann in der Philharmonie unter Gerhard Wiesenhütter. Seit 1. Januar 1947 Mitglied der späteren Sächsischen Staatskapelle Dresden (offizielle Bezeichnung damals „Orchester der Bühnen der Landeshauptstadt Dresden“). Seit 1957 unterrichtet Reinhard Ulbricht - spätere Berufung zum Professor - an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden in seinem Fach Violine.
Prof. Ulbricht war 49 Jahre Mitglied der Kapelle, war ihr Konzertmeister, wurde vom Orchester zum Ehrenmitglied ernannt.


HANNE  WANDTKE 
Sie ging als 5-jähriges Kind zu Fasching als „Rosarote Schleife“ verkleidet. Dieser Faschingsdienstag war der 13. Februar 1945. Hanne erlebte ihn in Dresden.
Nach dem Krieg bewarb sich Hanne bei der 52-jährigen Gret Palucca um eine Ausbildung an deren Schule. Sie tanzte „Weißt Du wie viel Sternlein stehen an dem großen Himmelszelt?“ und eine „Hexe“ vor. Palucca nahm sie in ihre Schule auf.
Nach ihrer Laufbahn als Tänzerin und Choreographin (Deutsches Nationaltheater Weimar, Ballett der Staatsoper Dresden, Gründungsmitglied und Solotänzerin des Tanztheaterensembles der Komischen Oper Berlin u. a.) holte Gret Palucca sie 1979 nach Dresden an ihre Schule als Dozentin in „Paluccas - Fach“, dem Neuen Künstlerischen Tanz. Später war sie Direktorin der Schule, bis 2004 zehn Jahre Prorektorin der Palucca Schule Dresden – Hochschule für Tanz. Seit 2004 Ehrensenatorin der Schule.


LUTZ DIESTELHORST
1983 kam der damals 16-jährige Westfale erstmals in die DDR. Seine Mutter stammt aus Thüringen, deshalb besuchte er gemeinsam mit seinen Eltern jedes Jahr zu Pfingsten als „Westbesuch“ die Verwandten in der DDR.
Nach dem Studium der Architektur kam Lutz Diestelhorst 1995 nach Dresden. Hier arbeitet er als Architekt und erfüllte sich einen Traum. Er baute gemeinsam mit einem Partner in Dresden-Klotzsche eine Brennerei für Edeldestillate auf. 


MALGORZATA  CHODAKOWSKA
Wurde 1965 in Lodz (Polen) geboren und absolvierte ab 1980 das Kunstgymnasium in Lodz. 1985 Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau bei Prof. Jan Kucz, ab 1988 Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
1991 Diplomarbeit bei Prof. Bruno Gironkoll, Meisterschulpreis.
Seit 1991 lebt sie als freischaffende Bildhauerin in Dresden - Pillnitz.


ARTURO PRISCO
Wurde 1943 im süditalienischen Avetrana/Apulien geboren. Aufgewachsen in Villasanta in der Nähe von Monza und Mailand als eines von vier Kindern in der Familie eines Finanzbeamten. Schon als Schüler besserte er sich durch den Verkauf von Pfadfinderkalendern sein Taschengeld auf. Dies machte Arturo erfolgreicher als alle anderen, er ging nicht früh von Haustür zu Haustür sondern startete seine Hausbesuche erst gegen Mittag, in einer Zeit wo italienische Frauen kochen und möglichst nicht gestört werden wollen. Um den kleinen Kalenderverkäufer schnell wieder los zu werden, kauften sie ihm seine Ware ab. Das besondere Talent von Arturo Prisco ist der Umgang mit Menschen, er kommuniziert sehr gut mit ihnen, er liebt es. So verdiente er als Vertreter eines Buchklubs in jungen Jahren schon gutes Geld.
Mit 40 wechselte er in die Textilbranche und betreibt heute eine private Tuchbörse in München. 
Sein Freund, der Architekt Kai von Döring, lockte ihn 1995 schließlich nach Dresden. Die Begegnung mit Dresden veränderte das Leben von Arturo Prisco, er kaufte sich hier eine Villa und baute die „Prisco Passage“ am Wallgäschen sowie das Quartier an der Frauenkirche (gemeinsam mit Kai von Döring u. a.).

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